Inhalt
Die hochbegabte Balletttänzerin Katya aus Hamburg trainiert hart für ein Vortanzen, bei dem ein Stipendium an der New York Ballet Academy ausgelobt ist. Unterstützt wird sie von ihrem alleinerziehenden Vater Victor Orlow, der selbst ein berühmter Ballettstar ist. Als er sich auf der Bühne bei einem Unfall verletzt, muss sie sich etwas mehr um ihren kleinen Bruder Paul kümmern. In einem Club trifft sie auf Streetdancer und ist fasziniert von diesem leidenschaftlichen und individuellen Tanzstil, den sie bisher nicht kannte. Zudem verliebt sie sich in den talentierten Tänzer Marlon, der sie einlädt, mit ihm an einem Vortanzen der berühmten Streetdance-Crew Sonic Tigers teilzunehmen. Katya muss sich entscheiden zwischen Ballett und Streetdance, familiären Pflichten und erster Liebe.
Umsetzung
Regisseur Stefan Westerwelle verknüpft geschickt Erzählmuster des Tanzfilms und des Coming-of-Age-Genres in einer kurzweiligen Inszenierung, die über eine Gegenüberstellung rivalisierender Tanzstile hinausgeht, indem sie die starke Bindung Katyas an ihre traditionsreiche Ballettfamilie betont. Seit ihre Mutter vor drei Jahren gestorben ist, trägt Katya zu Hause mehr Verantwortung. Als Waise hat auch Marlon früh gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen. Beide suchen nach ihrem Platz im Leben und können sich wechselseitig unterstützen. Eine agile Kamera begleitet ihre persönliche Entwicklung und die mitreißenden Streetdance-Szenen. Für eine authentische Atmosphäre sorgen die Choreographien von Tänzer*innen der Berliner Flying Steps Academy, während Andrej Melita, bekannt durch die Filmreihe "Die wilden Kerle", mitreißende Songs und Tracks komponiert hat.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Als Einstieg in die Filmarbeit bietet es sich an, die Ursprünge des Hip-Hops und der zugehörigen Tanzkultur(en) zu recherchieren. Danach können die Schüler*innen herausarbeiten, warum die Unterschiede in der kulturellen Wertschätzung zwischen diesen jungen Musik- und Tanzformen und dem elitären klassischen Ballett so groß sind. Desweiteren liegt ein Vergleich mit Tanzfilmen wie "We Love to Dance" (Neuseeland 2015), "Step Up" (USA 2005) oder „West Side Story“ (USA 1961) nahe: Welche filmischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei der Darstellung tanzbegeisterter junger Menschen, welchen Rollenbilder werden transportiert und in welchen gesellschaftlichen Kontext ist das Tanzen eingebettet? Der Film zeigt außerdem, wie schwierig es sein kann, vertraute oder vorgezeichnete Pfade zu verlassen und Vertrauen zu schenken. Er regt deshalb auch dazu an, die Identitäts- und Orientierungsprobleme Heranwachsender zu diskutieren, die sich mit ihren besonderen Begabungen im Interessenkonflikt zwischen Familie und Karriere, Freundschaft und Liebe zurechtfinden müssen.